Das ist Blandine
Blandine ist 15 Jahre alt. Sie lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Poli, einer Kleinstadt in der Provinz Nord in Kamerun.
Sie lebt mit ihrer älteren Schwester bei einer Tante. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren verstorben, der Vater hat die Familie bereits vor vielen Jahren verlassen. Die Familie lebt von Subsistenz- Landwirtschaft und vom Verkauf von handwerklichen Erzeugnissen auf den lokalen Märkten. Das Familieneinkommen beträgt etwa 80 Euro pro Monat. Das reicht im allgemeinen für eine tägliche warme Mahlzeit, aber schon nicht mehr für das Schulgeld für alle Kinder. Blandine hat etwa 6 Jahre die Schule besucht, spricht aber neben Gbaya und Fulfulde nur wenig Französisch. Seit sie mit dem Umzug zu ihrer Tante die Schule verlassen hat arbeitet sie im Haushalt und auf dem Hof der Familie mit.
Sie war bis zum Januar 2022 immer gesund, von einigen Episoden Malaria abgesehen. Im Januar bemerkte sie dann erstmals nicht schmerzhafte Knoten an der linken Halsseite.
Darauf hin folgte eine Odyssee durch die Gesundheitseinrichtungen der ländlichen Region. Richtige Untersuchungen wurden nie durchgeführt, statt dessen wurden wiederholt die verschiedensten Antibiotika verabreicht, ohne jeden Erfolg. Im Februar 2022 machte sie sich dann mit ihrer Schwester auf den Weg nach Ngaoundéré, wo ein entfernter Verwandter ihrer Mutter im Hôpital Protestant als Hilfspfleger arbeitet. Hier kam sie dann völlig mittellos an einem der letzten Tage unseres letzten Einsatzes im Frühjahr 2022 an. Wir führten, finanziert über unseren Sozialfonds, eine Röntgenuntersuchung der Lunge und eine Ultraschalluntersuchung des Halses durch. Es bestand, wie so häufig im Lande, der Verdacht auf eine Tuberkulose als Ursache der Lymphknotenschwellung. Als mögliche andere Ursache zogen wir ein Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) in Betracht. Also führten wir noch am Abreisetag eine Biopsie durch und ließen das Material, nachdem es im Hôpital Ngaoubela aufgearbeitet worden war, nach Österreich. Hier führt eine Pathologin für unsere Patienten histologische Untersuchungen umsonst an.
Erschrocken mussten wir dann den Befund zur Kenntnis nehmen, dass die geschwollenen Lymphknoten mit hoher Wahrscheinlichkeit Metastasen eines Karzinoms der Rachenmandel sind!
Die Behandlung dieser Krebserkrankung ist schwierig und fordert, um überhaupt Erfolg zu haben, aufwendige Maßnahmen wie weitere Diagnostik (Computertomografie) und anschließend Operation und Bestrahlung. Die Computertomografie kann noch aus unserem Sozialfonds bezahlt werden, die Operation werden wir im Mai 2022 umsonst durchführen. Aber für die unerlässliche anschließende Bestrahlung benötigen wir finanzielle Unterstützung. Diese Behandlung kann nur in Douala im Süden Kameruns durchgeführt werden.
Zusammen mit den Kosten für die Reise und die Unterkunft müssen wir mit 4000 Euro rechnen. Wir hoffen diesen Betrag durch Spenden aufbringen zu können.